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Kepler Ten: Delta-V (Review)

Artist:

Kepler Ten

Kepler Ten: Delta-V
Album:

Delta-V

Medium: CD
Stil:

Melodic (Progressive) Rock / AOR

Label: White Star Records/Just For Kicks
Spieldauer: 50:46
Erschienen: 24.02.2017
Website: [Link]

Mit „Delta-V“ legt die ehemalige Rush-Tribute-Band KEPLER TEN 2017 ihr Debütalbum mit eigenem Material vor. Sieben Songs auf knapp 50 Minuten Musik, das futuristische Weltraum-Artwork und eine Nominierung in der Newcomer-Kategorie der diesjährigen Prog-Awards machen definitiv neugierig.

Das Album eröffnet mit anschwellendem Bombast-Sound aus Gewitter-Drones und Orgel, die nach kurzem Dazustoßen der auf Arena-Größe aufgeblasenen Gitarre in den Anfang von „Ultraviolet“ abfallen. Der Song ist mit seinem treibenden Charakter ein passender Opener und erinnert gesanglich an die Geoff Tate-Zeiten von QUEENSRYCHE (von den gewöhnungsbedürftigen Vocoder-Einlagen mal abgesehen). Der Neunminüter zieht seine Länge nicht zuletzt aus den ausufernden Gitarrensoli von Richie Cahill, die bei aller handwerklicher Versiertheit nicht länger hätten ausfallen dürfen – zu wenig Abwechslung bietet in diesen Momenten der musikalische Hintergrund.
Mit „Time and Tide“ folgt die schon vorab veröffentlichte Single, die sich im Stadion ebenso wohl fühlt wie im Radio, dabei aber immer noch nicht das eigenständige Etwas transportieren kann. Die Strophen sind dann doch zu deutlich an die schon im Pressetext genamedroppten MUSE (höre „Bliss“) angelehnt, ohne an deren ganz großen Momente anknüpfen zu können. „The Stone“ rockt größtenteils klassisch („Yeah-heah!“), die interessanten Interludes könnten aber problemlos ein Plätzchen auf „Power Windows“ finden. Auf den abschließenden Fade-Out folgt mit „Swallowtail“ eine gelungene Ballade, die zunächst von Akustikgitarre und Piano getragen wird, dann aber mit harten Ausbrüchen überrascht und das Trio von seiner bisher variabelsten Seite zeigt.
„The Shallows“ experimentiert mit Industrial-Drums, fällt textlich aber ab („Like a bird without its wings“, „Just a big fish in a small pond“) und bietet musikalisch die gleichen konventionellen AOR-Zutaten wie auch das folgende „In the sere and yellow“. Das apokalyptische Szenario von „Red skies rise“ (inklusive obligatorischer Sprachsamples) bildet den Abschluss und gleichzeitig so etwas wie die Essenz des Albums: KEPLER TEN ziehen ihre Musik im großen Stil auf, wirken dabei etwas zu bemüht und bieten letztlich (zu) wenig Neues, Nicht-Genreliebhaber dauerhaft zu binden.

FAZIT: In den Liner-Notes als „Prog-Epos“ angekündigt, bietet „Delta-V“ Melodischen Rock mit Ausflügen in härtere Gefilde und starken Anleihen an die genannten Vorbilder. Die große Eigenständigkeit bleibt daher (noch) ebenso aus wie die versprochenen progressiven Anteile, dafür punkten KEPLER TEN mit kraftvollem Zusammenspiel und stimmig-erwartbaren Arrangements.

Daniel Kluger (Info) (Review 4041x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Ultraviolet
  • Time and Tide
  • The Stone
  • Swallowtail
  • The Shallows
  • In the Sere and Yellow
  • Red Skies Rise

Besetzung:

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